Um es vorweg zu nehmen: die Eindrücke dieser Reise waren so vielfältig, dass der Schreiberling ernste Bedenken hat, diese kurz und klar berichten zu können.
Und ob dies nicht genug wäre, hatte sich Kollege Brühwiler vorgenommen, an seinem 60.-zigsten Geburtstag endlich diesen Bericht zu schreiben, da er ja dank Corona kein großes Fest veranstalten und somit nach über 2 Jahren sich endlich die Muse des Schreibens in seinem Kopf festsetzen konnte. Dass an seinem Geburtstag noch der Namenstag von Corona war, das erschien ihm nur noch nebensächlich.
Im „heiligen“ Hüttli von Kollege Weber nahmen die Beiden ein letztes Bier und Abschied von der Schweiz.
Mit Zwischenstopp in Bangkok sah man sie auf dem Anflug des Regionalflughafens von Trat in Südostthailand, da die Beiden sich durch die „Hintertür“ an Kambodscha ranmachen wollten. Der Flughafen war wie ein Idyll aus früherer Zeit und so von den Beiden noch nicht gesehen. Am liebsten hätte Kollege Weber den Roten gleich zusammengeschraubt, wenn da nicht in einer Stunde schon dunkel und das Hotel nicht zu weit vom Flughafen entfernt gewesen wäre. Um nicht im Nirgendwo übernachten zu müssen, entschlossen sie sich, doch das sichere Taxi zu nehmen.
Sicherlich hatte Kollege Weber nicht gut geschlafen, denn man sah in seinen Augen die Vorfreude, am Meer und in der schönsten Umgebung den Roten zusammenzuschrauben. Sein mechanisches Können zauberte in Minuten den Roten in Höchstform her und nach der diffizilen Feineinstellung gab der TÜV Thai den beiden Starterlaubnis. Diesen nutzten die beiden gleich, kamen aber nicht weit, da die beiden schon nach hundert Meter einen super Platz am Meer, mit Bieraussicht, für den Revisionshalt erkoren. Um den ganzen doch noch eine Prise Gesundheit für die Tour zu geben, liess sich Kollege Weber von der Chefin persönlich 2 Kokosnüsse zum sofortigen Verzehr schlagen. Um sich von den Strapazen der Anreise schneller zu erholen, fuhren die Beiden danach auf die Ferien/Nationalparkinsel Mu Koh Chang mit dem White Sand Beach. Dass diese Insel mehr als nur Sand zu bieten hatte, merkten sie gleich bei der Anreise, denn die erste Steigung war nicht die letzte bis zum Ziel….
Nach einer wohltuenden Fussmassage liessen die Beiden bei Billard den Abend ausklingen.
Nach dem Frühstück am Meer ging´s zurück zum Festland und mit Kurs auf die Regionalstadt Trat. Ab und zu ein kulinarischer Revisionshalt, und vor der Fähre sowieso, ja, die Beiden liessen es sich gut gehen. Die Strassen verlangten viel von ihnen ab und so mühten sie sich nach Trat, wo sie aber zu ihrer Freude ein Bistro mit 2 aufgestellten Damen erblickten. Dass da ein Fest abging, das könnt ihr euch vorstellen. Fast wäre auch der Gemselijäger von Kollege Weber wieder zu hören gewesen…! Abends auf ihrer Tour durch Trat entdeckten sie eine besondere Art der Massage, die sich kaum beschreiben lässt. Deswegen seht euch das Video an.
Die Bürgersteige wurden in Trat doch früh hochgeklappt und so kamen die Beiden in ihrem schönen Hotel zu ihrer verdienten Nachtruhe.
Kollege Weber warnte Kollege Brühwiler: hol Dir noch Geld, da hat es eine Bank! Doch Kollege Brühwiler sah auf seine Karte und im Anblick von über 60 Kilometer Fahrt in Thailand erschien ihm das zu früh. Ein Irrtum, wie sich später herausstellte…! Und so nahmen Sie Fahrt Richtung kambodschanische Grenze. Auch diese Strecke verlangte viel von ihnen ab, da fast überall entweder die Strasse verbreitert oder verbessert wurde. Schon beim Mittagessen war es ihnen nicht so geheuer, obwohl die Location wunderschön am Meer lag. Kollege Brühwiler war heilfroh, dass fast gänzlich versteckt seinen ganzen Mageninhalt der Natur spenden konnte. So waren sie froh, dass sie abends, 20 km vor der kambodschanischen Grenze, im Paradies bei Ban Khlong Yai am Meer übernachten konnten.
Am anderen Tag nahmen die Beiden endgültig Kurs auf die Grenze. Unterwegs stärkten sie sich mit Kokosnuss und unterhielten sich mit 2 Schweizerinnen on Radtour, die zufällig die entgegengesetzte Richtung fuhren, so dass sie über Kambodscha und mehr reden konnten. Im Anblick der Kambodschanischen Grenze packte die Beiden die bayrische Bier Gelassenheit und sie dachten, mal schauen. Kaum vom Roten runtergestiegen kam ein „freundlicher“ Mann auf die Beiden zu und wollte ihnen beim Grenzübertritt helfen. Natürlich gegen Bezahlung. Hmmm, wenn das so läuft bei denen, dann halt! Sie liessen sich „helfen“ und kamen ohne Probleme über die Grenze. Kostenpunkt ca. 2000 Thai Baht pro Mann inklusive die Bezahlung seiner Kumpels inklusive kambodschanischer Tee. Und Geld umtauschen konnte man bei diesem „freundlichen“ Herrn auch noch. Das ganze Paket, zufriedenstellend, aber halt nicht so, wie wir das kennen. Ein anderer „Touri“ wusste es scheinbar besser, lehnte bei diesem „freundlichen“ Herrn ab und versuchte es auf eigene Faust. So nach einer Stunde gab er entnervt auf und buchte das gleiche „Paket“ wie wir. Da sassen wir aber schon lange lachend beim Bier und feilschten beim Kurs für das kambodschanische Geld. Nach diesem „Grenzerfolg“ am Border Check Point Cham Yeam mit dem Roten fuhren sie an Strassenverkäufern im Sonnenschein gelassen weiter zum idyllisch gelegenen Koh Kong. Wo Sie sich im KohKongCity Hotel niederliessen. Beim Mittagessen in einem vornehmen Fischrestaurant wurde beim Kartenstudium Kollege Brühwiler sofort klar. dass es für den Roten besser ist, die hügelige, einsame Strecke bis Kampot mit einem „Ride“ zu bewältigen. Während Kollege Weber sich auf Tour machte, um ein würdiges Fahrzeug für diesen Trip zu finden, hockte Kollege Brühwiler gemütlich beim Bier und bot per WhattsApp eine Zimmertüre an, dessen Angebot er vor der Abreise vergessen hatte, das aber nun vom Kunden nachgefragt wurde. Nach dem geschäftlichen kam wieder das gemütliche, Kollege Weber war fündig geworden und so genossen sie die Nacht bei einem guten Schlummerbecher.
Nervosität bei den beiden! 9.00Uhr, und noch kein Fahrer da. Hatte der Fahrer die Beiden vergessen wie einst in Vietnam? Tja, da half nur warten…! …und mal ein Telefon. Und urplötzlich stand er da, der „LKW“. Nur, dachten sich die Beiden, wo soll da noch der Rote einen Platz haben? Die kambodschanische Packmentalität. überzeugte die Beiden dann doch und mit überladenen Fahrzeug (Gepäck) und normalen Anzahl Personen (da wussten die Beiden noch nicht, dass noch Personen dazu steigen würden), ging es Richtung Kampot. Das Profil, sowohl der Strasse wie auch der Landschaft, gab den Beiden recht: das hätte dem Roten doch arg zugesetzt! Unterwegs kosteten sie von den Einheimischen ein Gemüse, das wie Schokolade schmecken sollte und auch in die Richtung schmeckte. Doch die Attraktivität des Roten zeigte sich beim Abladen in Kampot, wo er heiss begehrt war und im Hotel, wo er in der Lobby Übernachten durfte. Kampot ist ein attraktives, pulsierendes Städtchen, typischen Strassenverkäufern und attraktiv gelegenen Restaurants. Also Genuss pur für die Beiden! In Kampot kriegte Kollege Brühwiler (nun vorsichtiger in Geldangelegenheiten) in der ACLEDA Bank überraschend einiges mehr an kambodschanischen Riel als er sich gewohnt war.
Das Ausflugsziel von Kampot, den Bokor Hill, liessen sie am anderen Tag hinter sich, denn die beiden wollten am Badestrand von Kep etwas Entspannung geniessen. Da, wo einst die Kolonialherren mit ihrem Gefolge ihres Lebens erfreuten, da steuerten sie den Roten hin. Die Strasse war ab Kampot schon sehr gut zu befahren und wenn sich der Schreiberling auch wiederholt, ich sah sie an den schönsten Plätzen Revisionshalt machen. Doch den Weg nach Kep fanden sie unbeirrt, ja, die Strasse wurde immer breiter und prachtvoller, aber für Radler super, der Verkehr wurde nicht mehr. Sie um kurvten die Kep Halbinsel und fuhren dem Meer nach, bis sie am Meer eine grosse Gastronomie unter Zelten sahen. Dort war wohl nicht viel los, aber man kriegte zu essen. Und so liessen sie sich nieder und spassten mit dem Personal rum. Zum Übernachten entdecken sie ein schönes Hotel mit Pool am Meer und so entschlossen sie sich, etwas länger zu bleiben. Abends erkundeten sie per Fussmarsch die Gegend und entdeckten einen Platz, wo sie im Trubel der Menschen einen Happen kriegten und ein Bier trinken konnten. Vielleicht waren es auch zwei, denn auf dem Heimweg drückte der Darm und nirgendwo ein Klo, tja, gehen wir besser zum nächsten Tag über. In Kambodscha sind noch viele Strassenverkäufer und Märkte aktiv. In einem dieser Märkte sah ich die Beiden bei einer gepflegten Fussmassage und anschliessend bei Tisch mit Fisch, den sie mit Genuss vertilgten. Dass das Meer auch zum Baden einlud, dass genossen sie. Bei genaueren Hinsehen hätte das Meer und der Strand schon ein Tick sauberer sein können, denn die Lage war schon super. Mit der Erkenntnis, dass eine Gegend nicht immer nur im Hoch sein kann, verliessen sie am anderen Morgen Kep Richtung Kampong Trach.
Man merkte es den Beiden an, sie genossen die Fahrt mit ihrem Roten, die Revisionshalte, bei denen sie gerne auch mal Kokosmilch tranken, die freundlichen Menschen, denen sie zuwinkten und ein freundliches Echo bekamen, so eine Fahrt ist nie langweilig. Und ob Thailand, Vietnam oder jetzt hier, die Schüler waren auf den Roten fixiert und ein kleiner „Schulbus“ konnte immerhin sieben Kinder transportieren! Kurz nach Mittag erreichten sie Kampong Trach. Das erste Hotel, das Kollege Brühwiler in Augenschein nahm, war leider noch eine Baustelle. Immerhin fanden sie eine Unterkunft und Kollege Weber wollte endlich seiner Mission nachgehen und eine Schule besuchen. Die Schule war schnell erreicht, die Beiden noch schneller entdeckt und schon bald stand Kollege Weber in einer Traube lachender Kinder, währenddessen sich Kollege Brühwiler die Kunststücke der kambodschanischen Jugend mit dem Fussball ansah. Nach diesem beeindruckenden Besuch hatte Kollege Weber den nächsten Event im Kopf, er wollte zum Berg, nahe Kampong Trach, wohin die Beiden prompt von einem Töff Taxifahrer gebracht wurden. Kollege Brühwiler war schon überrascht, dass es sich hier um eine Touristenattraktion handelte, nämlich das Kampong Trach Mountain Resort mit einem Tempel in der Kalksteinhöhle. Mit 2 Touristenführerinnen besuchten sie die Höhlen und machten danach mit Pferd und Wagen einen Ausflug rund um den besagten Berg. Nach diesem Resort Besuch wollte der Töff Fahrer den Beiden noch ein Kloster in der Nähe zeigen. Die Fahrt auf diesen Feldwegen zum Kloster war schon eine Herausforderung für den Po der Beiden, das Kloster wurde auch gefunden, aber schade, dass es schon fast dunkel war, als sie endlich ankamen und somit das Kloster nur noch in seiner beeindruckenden Silhouette zu bewundern war.
Nach dem Frühstück besuchten sie erstmal den Markt von Kampong Trach, den sie einen Tag zuvor schon mit dem Roten umrundet hatten. Es war viel Betrieb und es gab alles hier. Selbst die aussergewöhnlichen Elektroarbeiten am Markt wurden von ihnen bewundert. Als die beiden den Roten im Hotel abholten, wurde Kollege Brühwiler und der Rote freundlich von der Hotelbesitzerin auf die Strasse begleitet. Mit viel Elan in den Beinen wollten sie heute mal eine „kleine“ Strasse testen. Kaum auf dem Roten lenkte Kollege Brühwiler das Gefährt nach links auf die Strasse nach Dang Dong. Da Kollege Brühwiler scheinbar ein vorsichtiger Mensch war, fotografierte er noch im Hotel die Strassenkarte bis Phnom Penh, damit bei einem Verlust der Strassenkarte noch ein bisschen „Weg“ da wäre, wie er erklärte. Als sie Kampong Trach hinter sich liessen, bestand die Strasse nur noch aus festem, rotem Sand, links und rechts davon kam ein Naturhighlight nach dem anderen. Die Grundstücke der Kambodschaner waren vielfach mit Palmen umgeben, es hatte viel Landwirtschaft, die Strassenränder waren sauberer als in der Schweiz: kurzum gesagt, es war eine Prachtsstrasse mitten in Kambodscha. Natürlich sah ich die Beiden auch beim Revisionshalt und dann passierte es: wie eine Fata Morgana erschien der von Bauernsohn Weber lang ersehnte Ochsenkarren. Ein Ochsenkarren, wie sie ihn weder in Vietnam noch in Thailand gesehen hatten. Nachdem sie ein paar Fotos gemacht hatten, entliessen sie den Bauer mit seinem Kind mit einem fetten Trinkgeld in harter Währung. Der Bauer wusste wahrscheinlich nicht, wie ihm geschah…Danach gab es für die Beiden kein Halten mehr, zumal immer mehr Eindrücke auf sie niederprasselten. Die schönste Natur, Transporte, die man so richtig nicht beschreiben kann,eine Hochzeit, bei der sie verweilten und mit den Einheimischen spassten, ein vom Besitzer genehmigter Mittagsschlaf unter Palmen, wo sie danach auch noch mit einer Kokosnuss verwöhnt wurden. Es war einfach himmlisch! So himmlisch, das Kollege Weber, als sie wieder auf dem Roten waren, sofort einige Eindrücke seiner Tochter in der Schweiz durchgeben musste. Hätte Kollege Weber vielleicht besser nicht gemacht, denn noch während er redetet pfiff es plötzlich hinten und die Beiden wussten, nun musste ein richtiger Revisionshalt her! Vor einem Strassenfriseurladen und einem Fusspflegegeschäft reparierte Meister Weber unter den Augen der Einheimischen mit viel Können und seinen gekonnten Feineinstellungen das Malheur. Nachdem die Probefahrten mit den Einheimischen fertig waren, fuhren sie gestärkt weiter nach Dang Dong, wo sie sich zu ihrer Überraschung in ein neues Hotel einquartieren konnten. Super war der Tag. Nur heisst es in diesen Gebieten ab 22.00Uhr: gute Nacht!
Gut gelaunt brachen sie am anderen Tag Richtung Chhuk auf, wo ich sie in einer einheimischen Runde das weitere Vorgehen besprechen sah. Das Resultat hiess: die „rote“ Straße Richtung Ta Saom meiden und über Trapeang Reang Richtung Phnom Peng pedalen. Ab Chumpu Voan gerieten sie, Strassen technisch gesehen, doch auf eine Strecke, die „dank“ Brummis und anderen „Stinkern“ sehr mühsam war. Kurz nach Mittag erreichten sie etwas abgekämpft den Markt von Trapang Anderk, wo sie sich mit Hühnersuppe stärkten. Um das Ganze noch etwas abzurunden, liess es sich Kollege nicht nehmen, nach einem Mittagsschlafplatz zu fragen. Ein freundlicher Hausherr verwies die Beiden auf seine offenen Liegehütten, wo sie alsbald vergnügt einschlummerten (Foto23). So ein Mittagsschlaf tat den Beiden gut, sodass der Rote auch in der prallen Sonne fast abhob, als sie die Pedalen traten und Richtung Ta Saom weiterfuhren. Es war wiederum eine schöne und etwas abgelegenere Strecke, sodass Kollege Weber wieder in Höchstform kam, um bei einem Strassenfriseur gestellte Fotos für seine Mamamia zu bekommen. Fotograf: Kollege Brühwiler. Die Wirkung der Fotos auf Kollege Webers Mamamia in der Schweiz waren im Umfeld von Kollege Weber wohl bekannt. Doch nicht nur Strassenfriseure hatte es, nein, auch Strassenschneiderinnen und so kam es, dass Kollege Brühwiler sein ramponiertes Hemd in fachkundige Hände zur Reparatur gab. In Ta Saom waren die Herbergen nicht ganz nach dem Geschmack der Beiden, vor allen das elektrische hatte mit seinen Spinnweben einen „altertümlichen“ Touch. So sah ich die Beiden Richtung der Reisstadt Takeo aufbrechen. Kollege Brühwiler hatte es im Gefühl, Kollege Weber brauchte Rast oder eine Mitfahrgelegenheit. Und die Gelegenheit kam sehr schnell in Form eines Töff´s mit Riesenanhänger! Kollege Brühwiler machte eine Vollbremsung und fragte den Besitzer, ob er sie mit dem Roten nach Takeo fahre? Sie waren schnell handelseinig. Der Anhänger wurde um die aktuelle Ware entladen und so sah ich die Beiden schon 10 Minuten später zusammen mit dem Roten im Anhänger Richtung Takeo fahren. Sie genossen die Fahrt und auf der Fahrt in die Innenstadt empfanden sie Takeo so attraktiv, dass sie sich entschieden, zwei Nächte hier zu bleiben.
Am anderen Morgen wollten sie nach der Wäsche zuerst ein gediegeneres Hotel finden. Im Reiseführer von Kollege Brühwiler stand auch eine Adresse. Diese steuerten sie auch an und prompt hatten sie eine wunderschöne Location vor dem Fluss, wo sie 2 Nächte bleiben konnten. Als Attraktion gab es am Fluss unten Boote, mit denen man zum Tempelberg fahren konnte. Sie buchten Boot und Fahrer und ab ging es! So was hatte Kollege Brühwiler noch nicht gesehen. Sie schipperten über eine Stunde mit dem Motorboot Richtung Tempelberg und überall waren, so weit das Auge sehen konnte, nur Reisfelder. …nicht nur Reisfelder, auch Fischer waren im Wasser und es sah ulkig aus, wenn man plötzlich wieder ein paar lachende Köpfe im Wasser sah. Kein Zweifel, unser Fahrer musste sein Boot auch in der Kurventechnik beherrschen. Der Tempelberg war eine Anhäufung von Steinen, auf dessen Gipfel eine Tempelruine stand. Mehr begeisterte die Beiden aber die Aussicht über die Reisfelder bis nach Vietnam. Auf der Rückfahrt fuhr sie ihr Bootsfahrer noch in ein nahegelgenes Dorf, wo sie ein Museum besuchten. Aus Spass liessen sie sich auch vor den Ochsenkarren spannen. An der Bootsanlegestelle in Takeo war ein super Restaurant, das sie nach der Rückkehr zu gerne besuchten, um ihren Hunger und Durst zu stillen und im Schatten des Lokals der Sonne zu entkommen. Nach dem Essen war dann aber auch ein Mittagsschlaf fällig….! Den Abend verbrachten die Beiden im Garten des Hotels, wo sie sich mit einem holländischen Pärchen, das mit dem Rad Richtung Vietnam unterwegs war, über das Radfernwegenetz in Kambodscha unterhielten. Ich hörte die Beiden noch sagen, nehmt unbedingt die rote Sandstrasse über Dang Dong, die Strecke bleibt euch bestimmt lange in Erinnerung!
Am nächsten Tag bedauerten sie, dass sie das Hotel schon wieder verlassen mussten, denn es war top gelegen und top geführt. Aber es half nichts, denn sie sollten sich langsam Richtung Phnom Penh aufmachen, da schon bald der Flieger auf sie wartete. Da sie doch schon einige Transportmittel in Kambodscha ausprobiert hatten, wollten sie bei den ausgewählten Transportmitteln die kambodschanische Eisenbahn nicht missen. So fuhren sie mit dem Roten nur noch bis Sambuor an den Bahnhof und lösten sich ein Ticket Richtung Phnom Penh. Es gab ein Fahrplan, aber am besten nimmt man den nächsten Zug. Dieser kam dann auch, und nach einer Wartezeit von 3 Stunden schaukelte die Beiden mit dem Roten Richtung Phnom Penh. Der Zug war nicht allzu schnell, doch er war gut besetzt und die vorbeiziehenden Landschaften gaben Ihnen nochmals gute Eindrücke von ihrem Reiseland. So 50 Kilometer vor Phnom Penh wurde es allmählich industrieller und man sah, wie Fabrik um Fabrik hochgezogen wurde. Bei der Einfahrt in Phnom Penh war das Elend der Slums für die Beiden zu gut sichtbar, denn der Zug fuhr mitten durch die Slums. Der Rote hatte die Fahrt gut überstanden. Doch die Beiden rätselten, wie sie in ein gutes Hotel kommen könnten. Trotz Reiseführer war es für Kollege Brühwiler nicht einfach, ein Hotel zu orten und mit dem Roten dann auch zu finden. Mit Geschick und Mister Zufall fanden sie ein Hotel aus dem Reiseführer in der Nähe von Botschaften. Zuerst hiess es, dass das Hotel schon „modern“ belegt sei. Aber als die Beiden ohne zu Zögern mit harter Währung zahlen konnten, erhielten sie für 3 Nächte eine wunderschöne Location. Danach ging es noch etwas in die Innenstadt, wo sie zuerst mal wieder richtig Fleisch essen konnten und sich danach eine wohltuende Massage gönnten. Das Fortbewegungsmittel der Beiden war entweder zu Fuss, oder eben meistens mit einem Tuk Tuk! Gute Nacht!
Am nächsten Tag wollten Sie eine Bootstour zur Seideninsel Kaoh Dach, die etwas nördlich von Phnom Penh im Mekong liegt. Sie hätten besser gleich einen Tuk Tuk Fahrer zum Pier nehmen sollen, denn als die Beiden endlich den Pier gefunden hatten, sahen sie gerade noch das Schiff Richtung Seideninsel davondampfen. Was also machen mit dem Tag? Kein Problem für die Beiden, denn es brennte ihnen schon länger auf dem Magen, wie sie an zwei Kartonschachteln, als Flug Verpackung für den Roten, kommen sollten. Kollege Weber hatte die Top Idee: ein Fahrradgeschäft müsste so was ja haben. Ich sah sie dann mit einem Tuk Tuk Fahrer, der eine Adresse für so ein Fahrradgeschäft nannte, davonfahren. Kollege Weber hatte inzwischen die Ortung App für Phnom Penh und hatte sicherheitshalber die Straße in sein Handy eingegeben. Zum Glück, wie sich herausstellte, denn der Fahrer wusste nicht so richtig, wie er dorthin kam. Mit vereinten Kräften fuhren sie durch den lärmenden Verkehr bis tatsächlich das Fahrradgeschäft auftauchte. Zum großen Aufatmen der Beiden konnten sie sich 2 Kartone für den Roten erstehen.
Am Nachmittag wollten sie sich kulturell mit der Stadt auseinandersetzen und besuchten den imposanten Königspalast . Viele Eindrücke, viele Bilder, aber auch müde Füße waren die Folge, so dass ich sie gegen Abend beim Schlemmen an der Uferpromenade sah! Es imponierte ihnen, von der Terrasse auf die Strasse zu gucken. Denn, obwohl sich Stau um Stau aneinanderreihten, die Tuk Tuk Fahrer wie eine Zirkusnummer sich durch den Strassenverkehr schlängelten: wenn eine alte Person über die Strasse wollte, wurde sofort angehalten und Platz geschaffen! Der Heimweg war deswegen so mühsam, weil sie zu Fuss laufen wollten. Zum Glück hatte ihr Hotel einen Pool, darin konnten sie sich wieder regenerieren.
Das Frühstücksbuffet schmeckte wiederum super! Heute wollten sie es nochmals mit der Seideninsel versuchen. Sie hatten dazugelernt und liessen sich per Tuk Tuk zum Pier fahren. Das Boot war noch da und Platz war genügend. Bei einem Drink und einem Schwatz auf Deck verging die Zeit im Nu und nach ca. 1 Stunde erreichten sie die Insel. Wir Touris wurden in Tuk Tuk verfrachtet und es ging zu einer der letzten Seidenmanufakturen der Insel. Diese war teilweise auch schon wie ein Museum aufgebaut, aber es waren noch Webstühle in Betrieb. Aus Vietnam wussten ja die Beiden, woher die Seide kam und wie die Seide gewonnen wurde. Nach der interessanten Besichtigung kauften sie sich noch ein Souvenir in Seide, bevor die ganze Gruppe wieder per Tuk Tuk über die Insel zum Boot fuhr. Auf dem Rückweg plapperten sie noch halb gekonnt in Englisch mit dem Personal und verliessen fast schon schweren Herzens am Pier das Boot. Es war schon fast Abend und so war die Uferpromenade am Mekong von Phnom Penh angesagt. Zuerst eine wohltuende Massage, danach ein köstliches Essen mit Sicht auf den Mekong um noch etwas im Nachtleben zu verschwinden. Phnom Penh hat viel zu bieten und ist eine wahre Metropole! Doch was die Beiden an dieser Metropole etwas vermissten, war die Herzlichkeit der Landbevölkerung. Selbst in Takeo fühlten sie sich noch auf dem Land. Aber Phnom Penh ist doch sehr geschäftig und man spürt, dass, wie in jeder anderen Metropole, das Geschäft im Vordergrund steht. Nach diesem sehr umtriebigen Abend liessen sie sich per Tuk Tuk ins Hotel fahren.
Was, schon 1. Februar? Heute geht ja unser Flieger schoss es den Beiden durch den Kopf! Zum Glück hatte Kollege Weber, in seiner unnachahmlichen Art, den Roten schon am Vortag in die Kartons verpackt. Nach einem wieder sehr leckeren und idyllischen Frühstück räumten sie das Zimmer und liessen ihr Gepäck noch in der Hotelkammer. Denn der Flieger ging erst am Abend und Kollege Brühwiler wollte noch die Killing Fields besuchen. Das holländische Paar hatte ihm das in Takeo nahegelegt. Kollege Weber wollte auch noch mehr sehen und so fuhren die Beiden über 1 Stunde mit dem Tuk Tuk in den Süden von Phnom Penh zu den Killing Fields . Unterwegs nahmen sie nochmals etliche Eindrücke vom Leben der Kambodschaner mit. Dem jungen Kollegen Brühwiler war in den siebziger Jahren der Kambodscha Krieg nicht verborgen geblieben. Was er aber in den Killing Fields noch zusätzlich erfuhr, erschütterte ihn doch sehr. Angefangen von der wohlgesinnten, westlichen Berichterstattung über das Pol Pot Regime, über die Gräuel derselben bis hin zu den Vertuschungsmanövern der westlichen Regierungen. Dank der Unterstützung dieser konnte sich Pol Pot bis 1997 mehr oder weniger an der Macht halten, obwohl die Gräuel der roten Khmer bei den westlichen Regierungen längst bekannt hätten sein müssen. Unter den Eindrücken der Killing Fields und dem gerade laufenden Earth Song von Michael Jackson legt es Kollege Brühwiler jedem Phnom Penh Reisenden nahe, die Killing Fields zu besuchen und sein persönliches Weltbild zu prüfen. Mittags wurde es aber Zeit für die Beiden, zurück zum Hotel und ab zum Flughafen. Beim Hotel hatte sie Glück, dass ein grösserer Tuk Tuk gerade Zeit hatte, sie zum Flughafen zu bringen. Dieser Tuk Tuk Fahrer war aber bisher noch nie dorthin gefahren. Deswegen ging es wahrscheinlich nicht so richtig vorwärts, da normalerweise diese Tuk Tuk Fahrer wie eine Schlange durch den Strassenverkehr fahren. Doch ihr Fahrer schien Zeit zu haben, .....Nur aber die Beiden nicht! Ich hörte, wie sie den Tuk Tuk Fahrer motivierten und plötzlich raste der wie von einer Mücke gestochen gen Flughafen, den sie, dank dieser grandiosen Einlage des Fahrers, pünktlich erreichten. Ihr Fahrer hatte zudem auch Glück, denn er hatte seinen Tuk Tuk schon wieder für die Rückfahrt nach Phnom Penh mit Fluggästen voll. Den Roten als Gepäck aufzugeben, war hier überhaupt kein Problem, so dass die Beiden noch Zeit für ein Abendessen im Flughafen hatten. Nur der Dessert, die weisse Schokolade, hätte Kollege Weber besser für einmal gelassen…..
Der Flug ging mit Zwischenstopp in (Dubai) über das nördlichen Irak mit der Stadt Erbil. Kollege Brühwiler fragte sich noch, ob denn hier schon alles befriedet sei... Über die Alpen kamen die Beiden pünktlich in Zürich-Kloten an. Zur Freude der Beiden wurden sie von Mammamia in Empfang genommen und per Auto ins heimatliche Hatterswil kutschiert