Tour 2003 rund um den Säntis.
O.k. Freitag war 1. August in der Schweiz und somit hatte Kollege Weber genug Verpflichtungen, denn wo gefeiert wird, wird auch gegrillt und da sind seine Ringo Grills eben genau das Richtige! Damit aber der Rote wenigstens schon am Freitag getestet wurde, radelten sie kurz entschlossen rund um die St. Iddaburg. Herrliches Wetter sowie Glück mit den Gartenwirtschaften riefen beim genüsslichen Kaffeetrinken mehr Lust auf den morgigen Tag hervor. So wurde der Samstag kurzum zum Gourmet-Tag erklärt!
Kurz nach 7 Uhr morgens sah ich die Beiden gutgelaunt mit dem Roten Richtung Dussnang fahren. Der Weg führte sie durch´s Hörnli/Tannzapfenland ins Toggenburg nach Wattwil, wo sie zum ersten Revisionshalt schritten. Ich sah Kollege Brühwiler an, dass er auch eine kurze Tagestour im Kopf hatte, weil er sich der Kräfte von Kollege Weber nicht sicher war. Doch in Nesslau beim Brunch erklärte Kollege Weber, dass er durchaus rund um den Säntis fahren wolle! Und so fand ich sie und den Roten bald wieder auf der Strasse nach Wildhaus, das sie um die Mittagszeit erreichten. An so einem Gourmettag gibt´s natürlich auch Tischkriterien. Diese wurden von Kollege Weber definiert. Die Kriterien hiessen: Gartenwirtschaft, Bergsicht, schattiger Platz unter einem Baum und gutes Essen. Da sie das in Wildhaus nicht vorfanden, nahmen sie die Seilbahn zur nächsten Alp hinauf.
Die Kabine war klein und für sechs Leute eng. Und dazwischen sah ich noch sowas wie ein Boxerhund, der genüsslich die Beine von Kollege Weber mit seiner Zunge bearbeitete. Kollege Weber erklärte Kollege Brühwiler, dass das logisch sei, weil im Schweiss viel Salz sei. Zum Glück für Kollege Brühwiler, war die Bahn oben, als der Hund sich dessen Beine vornehmen wollte. So konnte Kollege Brühwiler fast sein gesamtes Salz behalten! Obwohl der Schatten fehlte, tafelten sie hier oben zu Mittag, denn das Bergpanorama war riesig. En Guetä! Im Rheintal wollten sie sich Kaffee und Kuchen genehmigen, doch fanden sie nichts geeignetes, sodass sie sich murrend und schwitzend auf den Weg nach Eggerstanden im Appenzellerland machten. Immer, wenn der Weg steil ist, blüht in Kollege Weber die mit Lebensweisheiten gespickte philosophische Ader auf. So kamen sie gut unterhalten oben an. Aber hoppla, der Schweiss hatte sich gelohnt.
Denn ein wunderprächtiges Alpsteinpanorama mit Säntis zeigte sich den Beiden auf der Abfahrt Richtung Appenzell/Gossau. Kurz nach Appenzell hörte ich die Bremsen quietschen. Ach ja, schon Abendbrot?! In der Kneippe links war ein Tisch mit Bauern und dahinter ein Tisch besetzt mit einer jungen Schönheit. Der Wirt gab den Beiden freundlich, aber unmissverständlich zu verstehen, dass die rechte Seite für sie sei... Hunger und Durst hatten sie, und da es keine a`la carte gab, bestellten sie ohne Karte Salsitz mit Brot, dazu ein Bier aus Appenzellerlanden. Kollege Weber meinte noch zum Gebrachten, das sei ja Salsitz garniert, da noch zwei Eier als Zubehör auf dem Holzbrettchen waren. Genug hatten sie natürlich noch nicht und so wollten sie eine weitere, hiesige Spezialität kosten: den Appenzellerkäse!
Da der Wirt in den Stall musste, konnten sie noch mit der Wirtin quatschen und genehmigten sich zu guter letzt noch einen Appenzeller Alpenbitter Kräuterschnaps.
Ich glaube, sie hatten mit der Wirtin doch zu lange gequatscht, denn nach ca.5 km bei der Hundswiler Brücke meldete Steuermann Brühwiler Mechaniker Weber einen Platten im vorderen Rad. Wenn da nicht der Wirt...
Ohne weitere Komplikationen gelangten die Beiden zur Henessenmühle, wo bekanntlich in der Sommerzeit das Fest der Feste in der Ostschweiz steigt. Für das fleischliche Wohl der Gäste wird worauf gegrillt? Der aufmerksame Leser wird´s schon wissen. Natürlich auf Ringo! Was für ein Rummel. So viele Leute, so viele Bars, so viele Bands! Ich sah die Beiden beim Tanzen, an der Theke bei Helga oder wie sie alle hiessen, beim Plaudern mit Tischnachbarn und bei den Ringo Griller´s. Um halb fünf morgens wollten sie für Kaffee und Kuchen noch zur Kaffeestube. Doch weit gefehlt. Da war weder Kaffee noch Kuchen und so beschlossen die Beiden, sich auf die Heimfahrt zu machen. Für eine 24 Stunden Fahrt reichte es nicht, denn sie erreichten zufrieden ihr Ziel Dussnang/Hatterswil nach 23 Stunden in der Morgendämmerung.
Ich bin mal gespannt, was für eine Touridee sie nächstes Jahr haben. Bis dann!